Durstlöscher

Das Thermometer fängt morgens schon eifrig an zu steigen, ich weiß mittags nicht mehr wie ich meinen Sonnenschirm am besten ausrichten soll, Schatten wird zu Mangelware und Durst ist zu diesem Zeitpunkt nicht mehr nur allein das Problem meiner Balkonpflanzen. 

Wir bestehen zu gut zwei Dritteln aus Wasser – in unserem Blut sind es an die 80% und unser Gehirn ist mit 70% Flüssigkeitsanteil auch nicht vom Austrocknen bedroht – erstmal nicht. Wenn wir aber, gemessen an unserem Körpergewicht, mehr als fünf Prozent Flüssigkeit verlieren, dann merken wir dies sehr schnell. Kopfschmerzen und Müdigkeit, Schwindel oder sogar Krämpfe können das Ergebnis von zu hohem Wasserverlust sein. Bei einem Verlust von ca. fünfzehn Prozent würde es für uns dann sogar lebensbedrohlich – wir würden geradezu austrocknen. 
Aber soweit lassen wir es unter normalen Umständen nicht kommen. Im Gegensatz zu unseren bedauernswerten Balkonpflanzen, die man bei viel Sonne ja nur morgens oder abends gießen sollte, kann (und sollte) man seinen körpereigenen Wasservorrat zwischendurch immer wieder auffüllen. Bei herrlichem Sommerwetter wäre man  mit dem Trinken von zwei bis drei Litern Wasser gut beraten. Natürlich empfiehlt sich sauberes Wasser mit Mineralien, denn unsere drei Millionen Schweißdrüsen sorgen nicht nur für gute Kühlung, sondern beim Schwitzen verlieren wir zudem Calcium, Magnesium und Natrium. Natriumarme Mineralwasser wären also bei solchen Temperaturen wenig sinnvoll. Ebenfalls wenig ratsam ist es zu schnell, zu viel oder auch zu kalt zu trinken. Manchem Magen bekommt diese plötzliche Dehnung nicht sonderlich gut, Erbrechen oder Durchfall können hier die Folge sein. 
Letzte Woche habe ich eine sehr schöne Dokumentation im Fernsehen gesehen. Deutsche und Amerikaner im Urlaub in der Wüste. Eingeladen bei einem Beduinenstamm bekamen die Touristen auch warmen Tee angeboten. Natürlich griffen sie erstmal auf ihre eisgekühlten Wasserflaschen zurück, die ein paar Kamele durch die Wüste spazieren trugen. Der Schweiß der Truppe floß in Strömen, Linderung gab's als sie sich auf das Angebot ihrer Gastgeber einließen. Durch das kalte Wasser hatte der Körper das Bedürfnis "zu heizen". Durch den warmen Tee schaltete ihr Körper auf Kühlung und der gewünschte Effekt trat endlich ein. 
 
Aber mal abgesehen von all dem - da nehmen wir in unserem Leben also allein schon an die 65.000 Liter Flüssigkeit zu uns – was tun, wenn einem Wasser da auf Dauer zu langweilig wird?!
 
Im Folgenden ein paar gute, leckere Tipps, wie man sein Wasser oder das Glas Sprudel hervorragend aufpeppen kann. 
Kräuter sind eine frische Alternative zu künstlichen Aromen. Wer mag nimmt Minzeblätter, Salbei und Melisse. In Kombination mit Früchten wie Orangen, Zitronen oder Limetten ein perfekter, geschmackvoller Durstlöscher. Wer mag, kann noch ein paar Scheiben Ingwer zugeben. Wichtig ist, daß das Ganze mindestens eine Stunde Zeit hat zu ziehen. Ananas oder tiefgekühlte Kirschen sind ebenfalls leckere Geschmackslieferanten. Das gute an frischen Früchten – egal welcher Art – der fruchtige Geschmack sorgt für Süße und so ist bei vielen Zubereitungsarten der herkömmliche Zucker nicht mehr von Nöten (trotzdem kann er natürlich verwendet werden). Wem es nach Alternativen zum Zucker steht, kann auf Traubenzucker, Rohrzucker, Ahornsirup oder (Agaven-) Dicksaft zurückgreifen – ganz nach Belieben, aber auch hier gilt: nicht zuviel, sonst macht das ganze noch mehr Durst! Je 100 ml 1 Tl bis 1 El Süßungsmittel. Süßstoff geht natürlich auch. Gerade bei Zitrusgetränken braucht man manchmal zur Säure einen gewissen süßen Ausgleich. 
Wer Limonade nicht selber ansetzen, sein Wasser aber mit Fruchtsaft aufmischen möchte greift zum Durstlöschen am besten auf ein Mischverhältnis von 1:3 zurück, heißt: einen Teil Saft auf drei Teile Wasser. 
Für Manchen ist der Eistee im Sommer nicht wegzudenken. Zum herkömmlich verwendeten Schwarztee hat sich in den letzten Jahren auch der Grüntee gesellt. In Verbindung mit Zitronen-, Orangen- und/oder Pfirsichsaft kann auch dies gut selbst zu Hause zubereitet werden.
 
Passend zu diesem Artikel möchte ich abschließend mein Glas erheben und auf die Zwei anstoßen, ohne die das Projekt "Trinken" in diesem Umfang gar nicht  möglich wäre: unsere Nieren. Die sorgen nämlich dafür, daß unser Körper täglich an die 180 Liter Wasser umwälzt und verarbeitet. 
Prost!
 
 
Schlaue Zahlen stammen aus "die Welt in Zahlen".

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Kommentare

Hey Betti, du hast ja ne schöne Schreibe ;-)
Liest sich sehr gut, dein Blog
Gruß von susa

Es gibt doch den alten Grabenkrieg zwischen "Radler" (Bier und Limo) und Apfelschorle – was ist denn nun sinnvoller als isotonischer Durstlöscher?
Natürlich vorausgesetzt man nimmt alkoholfreies Bier und unvergorenen Apfelsaft ... :-)

Bier und Limo geht garnicht! Die Limo bringt soviel Zucker mit, da entziehst du deinem Körper eher noch Wasser, als das du auftankst. Die Apfelsaftschorle aus 1Teil Saft und 2 Teilen Wasser ist besser geeignet, weil isoton. Wenn schon Bier, dann "alkoholfrei", das ist auch isoton. Lass die Limo lieber weg ;-) Prost!

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