Sternanis - nicht verwandt und nicht verschwägert

Der Sternanis kommt aus China und ist seinem "Namensvetter" Anis ähnlich, seine ätherischen Öle sind allerdings geschmacklich etwas feiner, ebenfalls etwas scharf, zudem süßlich und besitzen eine leichte Säure. Ansonsten ist er mit dem Anis aber nicht verwandt. Das Aussehen des Sternanis paßt mit seiner Sternenform sehr gut in die weihnachtliche Jahreszeit. Die Samenhülsen werden im Ganzen verwendet und würzen Getränke wie Tee, Glühwein oder Punsch. Außer zur Weihnachtszeit wird der Sternanis gerne das ganze Jahr über in der asiatischen Küche verwendet, hauptsächlich an Wokgerichten oder an der bekannten Pekingente*. Auch die indischen Currys leben teilweise vom Geschmack des Sterns.
Seine ganze Hülle wird ans Essen gegeben und mitgekocht, kurz vor dem Servieren wird sie wieder entnommen. Seltener wird der Sternanis gemahlen und als Pulver verwendet.
Neben der Pekingente gibt es die vielleicht weniger bekannte, aber häufig in der asiatischen Küche verwendete, Brühe - Lu-Shui - in der ebenfalls Sternanis enthalten ist.
Ebenfalls ein wichtiger Bestandteil eines Gewürzes ist Sternanis für das "Fünf-Gewürze-Pulver" (oder Fünfgewürz). Es besteht meistens aus den Gewürzen Sternanis, Szechuanpfeffer, dem chinesischen Zimt Cassia (oder Zimtkassie), Fenchelsamen und Gewürznelken. (Ich persönlich nehme das Fünf-Gewürze-Pulver gerne in Verbindung mit Rindfleischstreifen zum Marinieren und kombiniere das mit Hoisin-Sauce.) Der Fenchelsamen ist geschmacklich dem Sternanis ähnlich und wird deshalb oft an seiner Stelle eingesetzt. Er ist auch würzig und erinnert wie Anis ein wenig an Lakritz.
Bei allen Gewürzen, die als Samen oder Hülsen im Ganzen im Handel angeboten werden, muß auf eine gute, luftdicht verpackte und dunkle Lagerung geachtet werden, dann behalten sie sehr lange ihren Duft und somit ihr Aroma.

*Die Pekingente wird übrigens in China als ein Gericht mit acht Gängen gegessen. Vom Kopf bis zu den Füßen wird alles unterschiedlich zubereitet gegessen, inklusive Suppenvorspeise und Nachtisch - alles aus der Ente.

PS: Japanischer Sternanis sollte nicht verzehrt werden. Er ist gesundheitsschädlich, läßt sich aber sehr gut als Räucherwerk verwenden und so auch wieder in die Jahreszeit.

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