Weniger drin - Preis gleich: Die aktuelle Liste der versteckten Preiserhöhungen

Verbraucherzentrale Hamburg, 09.03.2010

Die Masche: Seit Jahren beobachten wir eine Masche im Handel und bei den Herstellern von Lebensmitteln und anderen Produkten, wir nennen sie: Weniger drin, Preis gleich. Noch deutlicher: versteckte Preiserhöhung. Das geht so: Kunden haben sich an den Preis eines Produktes gewöhnt, sagen wir 2,99 Euro. Statt sie jetzt durch eine nominale Preiserhöhung, sagen wir auf 3,49 Euro, vom Kauf abzuhalten, wird die Preiserhöhung verschleiert, indem bei gleichem Preis weniger Inhalt in die Packung gegeben wird. Manchmal ist es auch der Handel, der eine Preissenkung des Herstellers nicht an die Verbraucher weiter gibt. Durch eigene Recherchen und viele Hinweise aufmerksamer und verärgerter Verbraucher entstand eine ständig aktualisierte Liste.

Die aktuelle Liste "Kleinere Menge zum gleichen Preis " gibt es hier: www.vzhh.de

EU-Lizenz zum Mogeln: Einen gewissen Schutz vor diesen Machenschaften bot bis April 2009 noch die Tatsache, dass für einige Produkte feste Verpackungsgrößen vorgeschrieben waren. Doch seit dem 11. April 2009 sind fast alle verbindlichen Mengenvorgaben für Lebensmittel entfallen. Eine EU-Richtlinie wurde zu diesem Zeitpunkt in nationales Recht umgesetzt. Bestimmte Erzeugnisse in Fertigpackungen konnten bis dahin nur in den für sie festgelegten Füllmengen verkauft werden. Beispielsweise durfte Milch zwichen 0,5 und 1 Liter nur in Fertigpackungen mit 0,5 Liter, 0,75 Liter und 1 Liter Inhalt abgegeben werden. Solche festen Einheiten sind nun für Milch, Wasser, Limonade, Fruchtsäfte, Zucker und Schokolade weggefallen. Nur bei Wein, Sekt und Spirituosen bleiben feste Nennfüllmengen erhalten.


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