Ampeltest- Viel Fett und Salz in Tiefkühlprodukten

Berlin, 15.10.2009. Fertigprodukte aus dem Tiefkühlregal enthalten häufig viel Salz oder Fett. Das zeigt ein Test der Verbraucherrechtsorganisation foodwatch, bei dem 24 Produkte mit Hilfe der Ampelkennzeichnung verglichen wurden. Gleichzeitig gibt es auch viele Tiefkühlprodukte mit einem ausgewogenen Nährwertgehalt. Mit der Ampelkennzeichnung könnten Verbraucher diese auf einen Blick erkennen. foodwatch fordert deshalb von den Verbraucherministern der Länder, die sich heute in Berlin auf einer Konferenz mit dem Thema beschäftigen, ein klares Signal für die verbraucherfreundliche Ampel.


39 Kilogramm Tiefkühlware verzehrt jeder Verbraucher pro Jahr, Tendenz steigend. "Einige Tiefkühlprodukte liegen jedoch schwer im Magen", so foodwatch-Sprecherin Christiane Groß. So besteht ein Tiefkühl-Zwiebelkuchen der Thoks GmbH fast zu einem Viertel aus Fett. Der dick panierte Schnitzel-Toast "Tillman's Toasty" gehört zu den extrem salzigen Produkten im Test. Gerade bei stark verarbeiteten Produkten ist es schwierig, den Nährwertgehalt einzuschätzen - die Ampel informiert darüber schnell und verständlich. Doch bisher tragen lediglich vier Produkte des Herstellers Frosta die Ampel. Dabei müssten auch andere Anbieter die Ampel nicht fürchten, etliche Tiefkühlprodukte im Test bekamen ausschließlich grüne und gelbe Punkte. "Die Ampelkennzeichnung würde endlich für Durchblick im Kühlregal sorgen", so Christiane Groß. "Mit einem roten Punkt zeigt die Ampel klar: Hier steckt viel Salz oder Fett drin."


Am Donnerstag und Freitag, 15. und 16. Oktober 2009, tagt in Berlin die deutsche Verbraucherschutzministerkonferenz. Auf der Tagesordnung steht auch das Thema Nährwertkennzeichnung. Der europäische Gesetzentwurf zur Lebensmittel-Kennzeichnung sieht bislang ein Verbot der Ampel vor. "Zwei Drittel der Bundesbürger fordern die Ampel", so foodwatch-Sprecherin Christiane Groß. "Die Verbraucherschutzministerkonferenz muss ein klares Signal für die Ampel aussenden. Jetzt ist es nötig, dass Deutschland in Brüssel die Tür für die Ampel zumindest offen hält. Es kann nicht sein, dass Verbrauchern diejenige Nährwertkennzeichnung vorenthalten wird, die sie mit großer Mehrheit wollen und die sie wissenschaftlich nachgewiesen auch am besten verstehen."


Weitere Informationen unter www.foodwatch.de/ampel

 

Kommentare

Hallo zusammen!

Hat nicht auch diese private "foodwatch Verbraucherzentrale" erst kürzlich probiotische Produkte in Grund und Boden geschrieben? Wäre bei deren Kommentaren sehr vorsichtig. Angeblich sind Actimel und Co. die größte Verbrauchertäuschung aller Zeiten. Dieses wurde beim VDD Kongress jedoch mehrmals in Vorträgen widerlegt (Vortrag "Ernährung bei Pankreatitis" z.B.).
In meinen Schulungen nehmen viele Patienten mittlerweile immer öfter Bezug auf Aussagen von Foodwatch. Wie sind Ihre Erfahrungen?

Grüße, Andreas Dubiel

Hallo Andreas,

wir prüfen die Veröffentlichungen von Foodwatch natürlich bevor wir die Texte unseren Nutzern zu Verfügung stellen. Ich persönlich fand den Actimel-Beitrag der sich auf die Ökotest Benotung bezog auch etwas einseitig. Aber der Verbraucher sollte auch wissen das diese Proukte viel Zucker enthalten und von der aufgedruckten Früchten meist nur Spuren enthalten sind ;-)
Zum Thema Ampelkennzeichnung bin ich nicht überzeugt das Sie das Nonplusultra ist, doch ich unterstütze gerne alle Aktionen die die Kennzeichnung unserer Lebensmittel verbessert. In der Praxis berate ich selten einen Patienten der im Praxistest die Packungsangaben korrekt lesen kann.
Mit freundlichen Gruß von Alexandra (LeckerOhneRedaktion)

Hallo Alexandra!

Stimme in allen Punkten zu. Es hätte Foodwatch jedoch klar sein müssen, dass der Verbraucher auf negative Aussagen viel eher anspricht. Der Ruf von probiotischen Lebensmitteln hat darunter extrem zu leiden. Ich höre das fast jeden Tag. Mit dem Zucker usw., keine Frage, muss auch gesagt werden. Einen Ruf kaputt zu machen geht heute sehr schnell. Bin mal gespannt was sich da noch tut. Danke für die schnelle Antwort! Grüße aus dem sonnigen Saarland:

Andreas Dubiel

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