Schwarzwurzel - der "Spargel des armen Mannes"

Ebenfalls fein und nussig im Geschmack, wie der Topinambur, sind die Schwarzwurzeln. Wären sie nicht so aromatisch, gesund und auch kalorienarm, würde man es sich stark überlegen, diese Wurzel in der Küche zuzubereiten. Die Vorarbeit ist zusammen mit den Flecken, die Schwarzwurzeln auf Kleidung und Händen hinterlassen können, das lästigste an dieser Wurzel, allerdings wird man durch ihren Geschmack mit dieser Unannehmlichkeit versöhnt.
Natürlich kann man die "Katastrophe" auch abwenden. Dazu ein paar kleine Küchentipps: Wenn man die Schwarzwurzel roh schälen und schneiden möchte empfehlen sich Handschuhe und eine Schürze wegen des austretenden klebrigen Milchsaftes, Bürste und Sparschäler um die Schwarzwurzel unter fließend Wasser von Erde und danach von ihrer dunkelbraunen Schale zu befreien. Das ist in größeren Mengen echter Zeitaufwand und Fleißarbeit. Nach dem Schälen werden die nun weißen Wurzeln sofort in gesalzenes Zitronen- oder Essigwasser eingelegt um rasches Braunwerden durch schnelle Oxidation zu verhindern. Eine andere Methode um den Oxidationsprozeß aufzuhalten ist, in die Schüssel mit Wasser etwas Mehl einzurühren und dann die geschnittenen Schwarzwurzelstücke dazugeben. Kocht man anschließend auch noch etwas Mehl zusammen mit den Wurzeln, behalten diese ihre schöne helle Farbe. Und für die Faulen: wer seine Schwarzwurzeln nicht roh schälen, und den ganzen Aufwand sich sparen möchte, der kocht die Schwarzwurzel im Ganzen für ca. 20 bis 25 Minuten und schreckt sie danach mit kaltem Wasser ab, daraufhin lassen sie sich leicht schälen, und legt sie vor der Weiterverarbeitung in Zitronenwasser ein.
Die Schwarzwurzel heißt nicht umsonst "der Spargel des armen Mannes". Ihr Asparaginwert ist dem Spargel ähnlich und sie kann genauso zubereitet werden. Man kann sie kochen, braten oder roh essen, mit Hollondaise-, Senf- oder Bechamelsauce, zerlaufener Zitronenbutter, Kräutern und/ oder mit Schinken. Paniert (mehlen und durch Backteig ziehen) und in Butter oder Öl ausgebraten lassen sie sich sehr gut mit verschiedenen Dips servieren oder man schneidet sie roh in Scheiben oder Streifen wie einen Salat und mariniert mit mit Salz, Pfefffer, Zitrone oder Essig und beispielsweise Walnußöl und/ oder Creme Fraiche, bzw. Sahne oder Mayonnaise (für einen Salat kann auch das Kraut der Pflanze verwendet werden.). Ähnlich wie Selleriesalat mit Walnüßen und Äpfeln kann auch die Schwarzwurzel so zubereitet werden. Im Winter essen wir alle gerne ein warmes (Creme-) Süppchen, und auch dafür eignet sich die Schwarzwurzel besonders gut. Insgesamt macht sie wirklich Lust auf mehr.
Zum Schluß noch ein paar wissenswerte Fakten über die Schwarzwurzel. Sie ist wie der Topinambur ein gut geeignetes Gemüse für Diabetiker. Die Kohlehydrate sind in ihr als Inulin gespeichert. Zudem enthält sie viele Mineralstoffe, Vitamine und Glycoside. Aufgrund ihrer Inhaltsstoffe ist sie ein wertvolles Gemüse und in der Regel gut verdaulich. Wer aber bei Spargel schon Probleme bekommt, z.B. Blähungen, sollte die Schwarzwurzel eher meiden. Wer sie verträgt, dem sei gesagt er tut etwas gutes für die Leber (Entgiftung), das Gehirn (fördert die Konzentration), regt die roten Blutkörperchen an (das kann nie schaden) und sie ist gut für die Knochen (gegen Osteoporose). So kann etwas so einfaches, kulinarisch wertvolles, so gut für den ganzen Organismus sein.

 Rezept: Schwarzwurzel mit Einlage.

(Lecker an kalten Tagen. Paßt gut zu Kaminfeuerstimmung!)

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Hilfreiche Unterstützung für die Schwarzwurzel gab es von Wikipedia und dem Lebensmittellexikon.

 

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