Zimt - Ceylon oder Cassia

Eines der wichtigsten Dinge, die es über Zimt zu anfangs zu sagen gibt, ist, daß Zimt nichtgleich Zimt ist. Ein qualitativ erheblicher Unterschied besteht in den Sorten Ceylonzimt (auch Caneel genannt) (Bild links) und Cassia (auch Chinazimt genannt) (Bild rechts).
Beide kommen in zwei unterschiedlichen Formen auf den Markt: zum einen als gemahlenes Pulver und zum anderen als Zimtstange. Die Zimtstangen bestehen aus der getrockneten Innenschicht des Zimtbaumes (zwischen Borke und Mittelrinde), die sich nach der Ernte automatisch einrollt und wir sie dehalb nur als kleine Röhren kennen.

Zimtstangen können über einen längeren Zeitraum immer wieder verwendet werden, da sie ihren Geschmack nur langsam abgeben. Allerdings sollte man ihn richtig aufbewahren, da er durch lange Lagerung bitter wird und "staubig" schmeckt. Am besten hält er sich  - über Jahre - lichtgeschützt in einem gut verschlossenen Glas. Je dünner die Rinde, desto aromatischer sind die Stangen. Bei Chinazimt werden dickere Rinden verarbeitet als beim Ceylonzimt. Aus Zweigen, Spänen und Blättern des Zimtbaumes wird das Zimtöl gewonnen, ein weiteres aus der Rinde. Gerade zur Weihnachtszeit geben wir wieder Zimtöl in unsere Duftlampen oder räuchern Zimtkegel, weil sein blumiger Duft für uns gut zur Jahreszeit paßt.
Anders natürlich in anderen Ländern wie Indien, China, Mexiko oder Arabien. Dort ist er ein ganzjährlich verwendetes Gewürz, welches wegen seines süßlich-scharfen Geschmacks gerne Speisen hinzugefügt wird. Neben der Würze für Fleisch dient es z.B. in der indischen Küche als Gewürz für den berühmten Chai-Tee. In diesen Küchen wird nicht nur die Rinde, sondern auch die Blätter verwendet, ähnlich wie bei uns das Lorbeerblatt (schließlich gehört der Zimt zu den Lorbeergewächsen) und er ist wichtiger Bestandteil verschiedener Gewürzmischungen.
In der europäischen Küche benutzen wir Zimt klassisch für Süßspeisen wie Kompott, Pflaumenmus, Grießbrei oder Milchreis (mit einem Zucker-Zimt-Gemisch), zur Verfeinerung von Backwerk (klassisch der Zimtstern), und natürlich zur Weihnachtszeit als Glühweingewürz, für den Punsch oder den Bratapfel.

Der feine Unterschied:
Wie schon am Anfang kurz erwähnt gibt es zwei Sorten von Zimt. Der teurere, blumiger duftende kommt aus Sri Lanka und wird Ceylon-Zimt oder Caneel genannt. Seine Innenrinde wird dünn in mehreren Lagen ineinander gerollt. Der Zustand dieser Röllchen macht den Preis aus, den wir für Zimt zahlen. Der billigere China-Zimt (Cassia) ist etwas schärfer im Geschmack, sieht gleich aus, und hält sein Aroma sehr lange. Allerdings enthält Kassia den Inhaltsstoff Cumarin in größeren Mengen. So kommen auf ein Kilo Kassia ca. 2 Gramm Cumarin während es bei Ceylonzimt nur 0,02 Gramm sind. Cumarin kann aber zu gesundheitlichen Störungen führen; angefangen bei Kopfschmerzen bis hin zu Leberproblemen, ganz sicher ist man sich nicht dabei, ob es auch krebserregend sein kann.
Fazit: Die nach Europa exportierte Ware trägt stellenweise die Bezeichnung "Hamburg" und ist von äußerst schlechtester Qualität. Zimt wird mit "Ekellen" bewertet. Eine fünfstellige Null ist in diesem Falle die Auszeichnung für höchste Qualität. Gesteigert wird über vier-, drei, zwei und einstellige Nullen bis hin zu römisch sechs - der schlechtesten Bewertungsnummer. Nach diesen Qualitätsstufen richtet sich der Preis. Also ist nicht alles was nach Zimt riecht und schmeckt ein gutes, bedenkenloses Produkt.

Bei gute, Zimt kann man sicih aber trotzdem bei ein paar Dingen sicher sein. Er hat eine antibakterielle Funktion  und ist deswegen gut bei Erkältungskrankheiten, hilft bei der Verdauung, stärkt den Magen, fördert die Durchblutung, soll bei Übergewicht die Fettverbrennung ankurbeln und wichitge "wärmende Energie" in den Körper bringen. (Pro Tag 1/2 TL Zimt zusammen mit einer Tasse heißen Wassers.) Zimt soll den Blutzuckerspiegel senken, eine positive Auswirkung bei Diabetesbehandlungen ist noch nicht stichhaltig bewiesen, aber es gibt Meinungen, die Zimt eine hilfreich unterstützende Wirkung hierbei nachsagen.
Als Tee sollte Zimt entweder unter Tags oder nüchtern morgens getrunken werden. Bei Menschen mit Kreislauf- oder Magenproblemen wird empfohlen das Zimtwasser mit Honig zu mischen, dann bleiben eventueller Schwindel gleich aus.
Äußerlich angewendet reizt Zimtöl die Haut. Dieses Phänomen wird eingesetzt um verspannte Stellen "aufzuheizen" und sie somit zu entkrampfen, indem man Zimtöl zum Einreiben benutzt.

Also schlußendlich würde ich sagen, achtet man vielleicht einfach ein bißchen auf Qualität, - auch wenn man schon große Mengen Chinazimt verzehren müßte für gesundheitliche Probleme. Zimt gehört auf jeden Fall zur weihnachtlichen Küche dazu.

Hier gibt es noch drei Rezepte, die es sich lohnt auszuprobieren.

Gewürztee - wärmt die Finger und von innen

Zimtsterne - (fast) ein Muss (folgt heute)

Bratapfel - wie das duftet

Guten Appetit!

 

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