Maronen - harte Schale, edler Kern

In manchen Städten wird ja schon fleißig für den Weihnachtsmarkt aufgebaut. Ehrlich gesagt finde ich persönlich "Weihnachten im November" etwas verfrüht, muß aber gestehen, daß ich mich auf einen kleinen Stand ganz besonders freue: ein kleine Lokomotive in deren Innerem leckere Maronen rösten, um nachher aus kleinen Tütchen heraus verspeist zu werden …:-) Bei Temperaturen wie im Moment habe ich zwar nicht das Bedürfnis mir an der Tüte die Finger zu wärmen, aber vielleicht wir das ja noch was und das Wetter paßt sich der Jahreszeit entsprechend an …
Die Marone oder Esskastanie hat ihren Namen von der am Schwarzen Meer gelegenen Stadt Kastana in Griechenland. Vor ein paar Jahrhunderten war sie ein gewöhliches Nahrungsmittel und trug Beinamen wie "die Kartoffel des armen Mannes" oder "Brot für Arme", da man aus ihr, wegen ihres hohen Stärkeanteils, u.a. Mehl herstellte. Wer heutzutage unter einer Glutenunverträglichkeit leidet, für den ist die Esskastanie ein wirklicher Ersatz, da sie kein Gluten beinhaltet. Und für all diejenigen, die ein bißchen auf ihre Figur achten möchten, sind mit einer kleinen Portion Maronen gut versorgt. Die Nussfrüchte sind fettarm, haben weniger Kalorien als andere Nüsse, besitzen wertvolle Inhaltsstoffe, sind sättigend und halten lange vor.
Heute unterscheidet man drei Typen von Esskastanie: die Edelkastanie, die Maroni und die Dauermaronen. Letztere werden erst etwas später reif und müssen von Hand noch gepflückt werden, da sie nicht allein vom Baum fallen wie die anderen. Die Marone ist kleiner, aber intensiver im Geschmack als die Edelkastanie.
Alle haben auf jeden Fall eines gemein: sie sind sehr gesund. Für unsere Nerven und Knochen sind die enthaltenen B-Vitamine, das Kalzium, Magnesium, die Folsäure und das Phosphor genau das richtige, und auch wer Probleme mit dem Einschlafen hat, könnte sich über das, in der Marone enthaltene, Tryptophan freuen, das für die Ausschüttung von Serotonin verantwortlich ist. Wegen ihrer basischen Eigenschaft sollte man sich überlegen, ob man sie nicht auch in das alljährliche Weihnachtsfest mit einbezieht, regelt sie doch schließlich den Säure-Base-Haushalt und hilft so dem Magen gleich auch noch mit.
Die Zubereitung der Esskastanie ist mehr als einfach. Die Schale wird auf der Unterseite kreuzförmig eingeschnitten und auf einem Backblech ungefähr 15-20 Minuten bei 160-180°C geröstet. Das Einschneiden verhindert auch, daß die Kastanie platzt und der Backofen dann erst mal außer Betrieb ist.:-) Wenn die Schale aufgeplatzt ist und sich nach außen wölbt sind sie fertig und können leicht geschält und gegessen werden. Maronen können auf die gleiche Weise auch gekocht, oder über dem Feuer geröstet werden. Wer über einen Kamin, Ofen oder Feuerstelle verfügt, sollte sich das nicht entgehen lassen. Der Duft ist verlockend. Das süßliche Aroma und der nussige Geschmack entfaltet sich auf diese Weise am besten. Wer hohle oder verwurmte Kastanien von vornherein aussortieren möchte, legt sie für kurze Zeit in Wasser, denn die schlechten Exemplare schwimmen dann oben.
Um möglichst von vornherein gute Ware zu bekommen achtet man beim Einkauf am besten auf eine glatte und glänzende Schale. Zudem sollte man darauf achten, ähnlich wie beim Kürbis, daß sich die Maronen "schwerer anfühlen" für die Menge die man gewählt hat. Und sie sollten Lochfrei sein. Frische Kastanien sollten entweder schnell verzehrt oder gut gelagert werden. Es gibt drei gute Möglichkeiten Kastanien aufzubewahren: in einer durchlöcherten Plastiktüte, damit sie nicht anfangen zu schimmeln, vakuumverpacken oder tiefgekühlen. Tiefgekühlt können sie bis zu einem halben Jahr halten.
Allerdings finde ich, man muß sie essen, solange sie frisch sind. 20 Minuten gekocht und anschließend zu Suppe oder Püree verarbeitet möchte man sie gar nicht so lange aufbewahren. :-)

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